Schon sehr früh lernen wir von den Erwachsenen in unserer Umgebung, wie man sich in der Gesellschaft zu verhalten hat. Was man glauben soll und was nicht, was akzeptabel ist und was wir besser unterlassen sollten, was schön ist und was hässlich, was richtig ist und was falsch. All dieses Wissen, all diese Regeln und Konzepte sind bereits vorgegeben und bestimmen, wie man sich in der Welt verhalten soll. Es handelt sich dabei allerdings um ‘Wahrheiten’, die uns von aussen vorgegeben wurden und nicht um unsere eigene Wahrheit. Wir bekamen keine Gelegenheit, selber zu entscheiden, was wir glauben möchten und was nicht. Wir hatten als Kind nicht die Möglichkeit, uns unsere Glaubenssätze selbst auszusuchen, sondern waren mit den Informationen ‘einverstanden’, die andere Menschen uns weiter gegeben haben. Wir haben diesen Menschen vertraut und bedingungslos geglaubt, was sie uns lehrten.

Solange wir Kinder sind, lernen wir auf diese Weise und glauben alles, was die Erwachsenen sagen. Wir stimmen mit ihnen überein und das so erworbene Glaubenssystem – kontrolliert durch Strafe und Belohnung – bestimmt in der Folge unseren ganzen Lebenstraum. Dies sind aber Überzeugungen und Programme, die wir nicht selber gewählt haben. Vielleicht haben wir sogar ab und zu rebelliert, jedoch waren wir schlussendlich nicht stark genug, die Rebellion erfolgreich durchzuführen. Somit ordnen wir uns mit unserem Einverständnis diesen Glaubenssätzen, diesen Wahrheiten unter, die gar nicht unsere eigenen sind und treffen Entscheidungen so, wie es von uns verlangt wird.

Wir eignen uns fremde Konzepte an und erfüllen Erwartungen im Aussen, da wir Angst vor Bestrafung oder nicht erhaltender Belohnung haben. Belohnung beinhaltet die Aufmerksamkeit anderer Menschen und diese Aufmerksamkeit entwickelt sich zu einem Bedürfnis, da wir anderen gefallen möchten. Wir fangen also langsam an, so zu tun, als seien wir jemand, der wir in Wirklichkeit gar nicht sind, nur um anderen zu gefallen, nur um für jemand anderen gut genug zu sein. Die Angst vor Zurückweisung, die Angst, nicht gut genug zu sein, führt wiederum dazu, dass wir zu jemandem werden, der wir in Wahrheit gar nicht sind. Wir werden zu einer Kopie von jemanden’s Erwartungen, zur Kopie einer Gesellschaft und derer Religion.

Irgendeinmal sind wir dann auch so gut trainiert, dass wir zu unserem eigenen Dompteur werden. Wir fangen an, im Sinne des uns eingetrichterten Glaubenssystems, uns selber entsprechend zu bestrafen und zu belohnen. Unsere Überzeugungen, die zu unserer Wahrheit geworden sind, wirken wie ein Gesetzbuch, das unseren Geist beherrscht. Ohne etwas zu hinterfragen, haben wir alles, was in diesem Gesetzbuch steht, als unsere Wahrheit akzeptiert. Unsere Werturteile und Ansichten gründen auf diesem Gesetzbuch, auch wenn sie gegen unsere innere Natur verstossen. All unsere persönlichen Neigungen – unser wahres Wesen – gehen bei diesem Prozess verloren. In unserem Geist gibt es einen inneren Richter, der alles und jeden beurteilt. Alles, was wir tun und nicht tun, was wir denken und nicht denken und alles, was wir fühlen und nicht fühlen. Jedes Mal, wenn etwas gegen dieses Gesetzbuch verstösst, sagt der Richter, dass wir schuldig sind, bestraft werden müssen, uns schämen sollen, da wir nicht gut genug sind und es nicht wert sind, geliebt zu werden.

Dieser Vorgang geschieht täglich viele Male, Tag für Tag, unser ganzes Leben lang.

Es braucht eine Menge Mut, unsere eigenen Glaubenssätze in Frage zu stellen, denn selbst wenn wir wissen, dass wir all diese Überzeugungen nicht selbst gewählt haben, haben wir sie doch akzeptiert. Diese Vereinbarung ist so tiefgehend, dass – auch wenn wir die Unwahrheit dieses Konzeptes begreifen – sich Schuld und Scham einstellen, sobald wir gegen diese Regeln verstossen. Wir büssen tausend Mal für dieselben Fehler (oder das Umfeld büsst uns), da wir uns jedes Mal, wenn wir uns wieder an eine Situation erinnern, erneut richten, verurteilen, uns wieder schuldig fühlen und bestrafen, wieder und wieder.

Ist das nicht traurig???

Ich durfte in vielen Jahren der Aufarbeitung dieser Programme und Prozesse erfahren, dass die Wahrheit eine ganz andere ist und dass unser innere Richter Unrecht hat, da das Glaubenssystem, das Gesetzbuch falsch ist. Die meisten unserer abgespeicherten Glaubenssätze sind nichts als übernommene Lügen und entsprechen nicht unserer Wahrheit. Wir leiden, weil wir all diese Lügen für wahr halten und an sie glauben. Dies führt dazu, dass wir uns auf die Suche nach der wirklichen Wahrheit machen, da wir sie um uns herum nicht erkennen und verblendet sind von den Lügen, die wir in unserem Kopf gespeichert haben.

Wir suchen nach Gerechtigkeit, da es in unserem Glaubenssystem keine gibt, nach Schönheit, da wir nicht glauben können, dass jeder Mensch bereits wirkliche Schönheit besitzt. Obwohl es keine Wahrheit gibt, die gefunden werden muss, suchen wir unaufhörlich immer weiter, ohne dabei zu realisieren, dass wir in Wahrheit immer nur UNS SELBER suchen.  

Alles, was wir sehen, ist bereits die Wahrheit, doch aufgrund von Vereinbarungen und Glaubenssätzen, die wir übernommen und verinnerlicht haben, fehlen uns die Augen für die wirkliche Wahrheit. Wir suchen am falschen Ort, schauen am falschen Ort hin. Unser Glaubenssystem blendet uns, wir leben in einem Nebel, der in Wirklichkeit gar nicht existiert und wir können nicht erkennen, was unser wahres Wesen ausmacht. Die Konzepte und Programme in unserem Kopf verhindern, dass wir unsere Wahrheit erkennen. Ebenfalls haben wir Angst davor, uns selbst zu sein und auszudrücken, wer und was wir wirklich sind, vielleicht, weil wir es gar nicht wissen.

Viel sicherer fühlen wir uns, indem wir Ansprüche anderer Menschen erfüllen und derer Ansichten leben, da wir ansonsten befürchten, nicht akzeptiert oder geliebt zu werden und nicht gut genug zu sein. Das ‘Risiko’, lebendig zu sein und unsere wirkliche Wahrheit auszudrücken, gehen wir aus Angst und Kontrollverlust gar nicht erst ein. Wie sollen wir uns denn so jemals akzeptieren und authentisch sein, wenn wir uns selbst ablehnen?

Wenn wir ein Leben voller Freude und Erfüllung leben wollen, dürfen wir den Mut finden, unsere persönliche Macht geltend zu machen und neue Vereinbarungen, neue Entscheidungen zu treffen. Wir dürfen erkennen, dass wir selber entscheiden, was wir glauben möchten und was nicht. Jedes Mal, wenn sich eine alte Vereinbarung auflöst, kehrt Kraft zu uns zurück, die wir dafür gebraucht haben, diese alte, nicht mehr dienliche Vereinbarung zu erschaffen. Somit können wir all unsere alten Abmachungen verändern und neue kreieren, die uns machtvoll machen für ein Leben in Freude und Erfüllung.

Wenn du mit mir zusammen deine wirkliche Wahrheit, die Wahrheit aus deinem Schöpferbewusstsein heraus entdecken möchtest, dann freue ich mich und bin liebend gerne für dich da.

In Liebe